Kulturtrip ins Grüne

Eine ganze Woche haben wir uns in Moab bei Bethany, Aaron und ihren Kindern erholt und quasi Urlaub vom Reisen genommen. Doch unser Fernweh ließ uns dann doch die Pferde satteln, auch wenn der Abschied von dieser liebenswürdigen Familie sehr schwer fiel.

Der Canyonlands National Park ist beachtenswert groß und hat viele attraktive Ziele zu bieten. Vor allem erstreckt er sich zu beiden Seiten des Colorado River, der ob seiner Canyons nur an wenigen Stellen überquert werden kann. Über unseren ersten Besuch in diesem Nationalpark berichteten wir bereits in „Traum in Rot“. Nun steht eine Wanderung im Bereich Needles in unserer  Reiseplanung.

Wie der Name bereits vermuten lässt, gibt es in der Needles Area etliche Felstürme zu bestaunen. Was von der Ferne noch wie die berühmte Schrammsteinkette in der Sächsischen Schweiz aussieht, entpuppt sich dann doch als wesentlich weitläufigeres Areal – immerhin ebenfalls in schönstem Sandstein (wenn auch wieder im Dauerbrenner-Rot). Unsere Wanderroute führt uns auf dem Elephant Hill Trail zum sogenannten Chesler Park, einer von roten Riesen umstandenen Hochebene. 

Ganz in der Nähe statten wir einer prähistorischen Stätte einen Besuch ab. An einer von einem Überhang geschützten Felswand haben Ureinwohner unzählige Bilder von Tieren, Schamanen, Händen, Füßen, Jagdszenen eingeritzt. Newspaper Rock ist vermutlich mehr als 2000 Jahre alt. Wenige Kilometer weiter weitet sich das Tal und man findet sich in einer Filmkulisse wieder. Zwar begegnen wir keinen Westernhelden, aber das Tal ist auch so romantisch genug.

Die Felsmalereien sind stumme Zeitzeugen einer Kultur, die sich weit vor der Entdeckung Amerikas entwickelt hat. In der Pueblo-Kultur um 800 n. Chr. wurden die Menschen seßhaft und besiedelten den Mesa Verde (spanisch für Grüner Tisch) genannten Tafelberg. Sie betrieben Ackerbau und Viehzucht und bauten ihre Siedlungen unter riesige Felsvorsprünge, die so vor Verwitterung geschützt die Jahrhunderte überdauert haben. Um 1880 herum wurden die längst verlassenen Siedlungen wiederentdeckt, heute ist das Gebiet der einzigste Nationalpark der USA, der historisches Kulturgut schützt.

Etliche Kilometer weiter westlich befinden wir uns quasi vor den Toren zum Monument Valley, das wir als nächstes Ziel festgelegt haben. Dank eines Tipps anderer Reisender verbringen wir zunächst zwei Tage im Gooseneck State Park. Wir parken direkt am Rand eines Canyons, den der  San Juan River hier in einer gigantischen Doppelschleife gegraben hat. Wieder einmal stehen wir ehrfürchtig vor der Erhabenheit der Schönheit der Natur und schätzen uns glücklich, dies erleben zu dürfen. 

5 Antworten auf „Kulturtrip ins Grüne“

  1. Ihr lieben Weltenbummler
    Auch dieser farbenprächtige Beitrag hat uns fasziniert. Vielen Dank, dass wir Euch auf diese Weise auf Eurer Reise begleiten dürfen. Wir geniessen es .
    Seid lieb gegrüsst aus Rapperswil (St. Gallen)
    Marie-Jeanne, Urs und Enkelin Lia

  2. liebe silke und lieber stefan, ihr seid ja im gebiet der ureinwohner.
    solche behausungen gibt es auch so ähnlich in kappatokien in der türkei. viel spaß euch weiterhin und bleibt gesund,herzlich von ruth und eberhard

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert